Ein abgeschirmter Probenwechsler für Koinzidenzmessungen
Ein abgeschirmter Probenwechsler für Koinzidenzmessungen
Wenn eine radioaktive Substanz ein einfaches Zerfallsschema mit einer $\beta- \gamma$-Kaskade besitzt, wobei der Zwischenzustand sehr kurzlebig sein muß und keine Winkelkorrelation zwischen der $\beta$- und der $\gamma$-Strahlung bestehen darf, dann verwendet man zur Absolutbestimmung ihrer Aktivitä...
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Personal Name(s): | Schneider, W. (Corresponding author) |
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Contributing Institute: |
Publikationen vor 2000; PRE-2000; Retrocat |
Imprint: |
Jülich
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag
1963
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Physical Description: |
p. 13-14 |
Document Type: |
Report Book |
Research Program: |
ohne Topic |
Series Title: |
Berichte der Kernforschungsanlage Jülich
116 |
Link: |
OpenAccess OpenAccess |
Publikationsportal JuSER |
Wenn eine radioaktive Substanz ein einfaches Zerfallsschema mit einer $\beta- \gamma$-Kaskade besitzt, wobei der Zwischenzustand sehr kurzlebig sein muß und keine Winkelkorrelation zwischen der $\beta$- und der $\gamma$-Strahlung bestehen darf, dann verwendet man zur Absolutbestimmung ihrer Aktivität vorzugsweisedie $\beta-\gamma$-Koinzidenzmethode [1, 2]. Die dazu benutzte Zählanordnung (Abb. 1) enthält je einen nur auf $\beta$- bzw. $\gamma$-Strahlung ansprechenden Meßkopf. Gezählt werden sowohl die Einzelzählraten der beiden Meßköpfe wie deren Koinzidenzen. Mit Unterdrückung kleiner Korrekturen gilt für diese drei Zählraten z$_{\beta}$ = $\epsilon_{\beta}$A, z$_{\gamma}$ = $\epsilon_{\gamma}$A, Z$_{Koinz}$ = $\epsilon_{\beta}$ $\epsilon_{\gamma}$A, (1)wobei A die absolute Aktivität der Substanz und $\epsilon_{\beta}$ bzw. $\epsilon_{\gamma}$ die $\beta$- bzw. $\gamma$-Zählausbeute des betreffenden Meßkopfes sind. Aus (1) folgt A = $\frac{Z_{\beta} Z_{\gamma}}{Z_{Koinz}}$ (2) Der Vorteil dieser Methode liegt darin, daß sie die Aktivität von Proben zu messen gestattet, die weder in bezug auf die Selbstabsorption von $\beta$-Strahlen dünn zu sein brauchen noch in ihrer Flächenausdehnung oder in ihrer geometrischen Lage auf enge Toleranzgrenzen beschränkt sein müssen. [... Abb. 1: Schema einer Koinzidenzanordnung zu Messung der absoluten Aktivität] Ein wichtiges Anwendungsgebiet dieser Methode ist die Kalibrierung von Neutronenfluß-Standards mit in ihren Daten sehr genau bekannten Aktivierungssonden (z. B. dünnenGoldfolien [3]), an die sich so weitere Aktivierungssonden anschließen lassen, die als Sekundärstandards zur Neutronenflußmessung z.B. in Reaktoren dienen. Die dabei im allgemeinen verwendeten natürlichradioaktiven Neutronenquellen führen jedoch zu derart niedrigen Sondenaktivierungen, daß der Nulleffekt bei der Messung erheblich stört. Der hier besprochene abgeschirmte Probenwechsler wurde gebaut, um den Nulleffekt bei solchen Messungen herabzudrücken. Danebenwurde beim Bau des Geräts auf gute Reproduzierbarkeit der Zählraten Wert gelegt. Das geschah, obwohl die Ergebnisse der $\beta-\gamma$-Koinzidenzmethode von Schwankungen der Zählausbeuten bei geeigneten Präparaten unabhängig sind, erstens zur Kontrolle von etwa sonst (z.B. in den Nachweisgeräten) auftretenden Schwankungen und zweitens, um die Anordnung auch für andere Strahlenmeßmethoden verwenden zu können. Der Probenwechsler ist außer für Koinzidenzmessungen auch für den Einbau von Bohrlochkristall-Szintillationszählern vorgesehen. Ferner soll er für Messungen mit zwei parallelgeschaltetengleichen Meßköpfen Anwendung finden. Solche Anordnungen erreichen eine häufig wünschenswerte höhere Zählratenkonstanz. Diese entsteht z.B. durch Eliminierung· kleiner Schwankungen der Probenlage (Abschnitt 3) oder dadurch, daß (bei den oben erwähnten Messungen der Neutronenflußverteilung mittels Aktivierungssonden) im Fall eines steilen Flußgradienten eine gleichzeitige Messung von beiden Seiten die Hintereinandermessung erspart, die bei kurzlebigenStrahlern unter Umständen zeitlich undurchführbar ist. Diese Vielseitigkeit des Probenwechslers wurde aus Gründen der innerbetrieblichen Normung angestrebt. Damit sind die für die unterschiedlichen Meßproben zu bevorzugenden verschiedenen Meßverfahren bequem aneinander anzuschließen. |