Untersuchungen zur Grenztragfähigkeit von Stahlbetonplatten
Untersuchungen zur Grenztragfähigkeit von Stahlbetonplatten
Die Verwendung einer örtlichen Beanspruchung infolge der Lastannahme hat als Maßstab für das Versagen eines Tragwerkes nur bei mindestens annähernder Proportionalität zwischen Last und Spanngrößen bei Laststeigerung bis zur Erschöpfung der Tragfähigkeit einen Sinn. Da im allgemeinen in einem statisc...
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Personal Name(s): | Jaeger, T. (Corresponding author) |
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Contributing Institute: |
Publikationen vor 2000; PRE-2000; Retrocat |
Imprint: |
Jülich
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag
1963
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Physical Description: |
70 p., Anh. |
Document Type: |
Report Book |
Research Program: |
ohne Topic |
Series Title: |
Berichte der Kernforschungsanlage Jülich
128 |
Link: |
OpenAccess OpenAccess |
Publikationsportal JuSER |
Die Verwendung einer örtlichen Beanspruchung infolge der Lastannahme hat als Maßstab für das Versagen eines Tragwerkes nur bei mindestens annähernder Proportionalität zwischen Last und Spanngrößen bei Laststeigerung bis zur Erschöpfung der Tragfähigkeit einen Sinn. Da im allgemeinen in einem statischunbestimmten Tragwerk aus Material mit plastischem Arbeitsvermögen nach Überschreiten der Elastizitätsgrenze eine Neuverteilung der Spanngrößen im Gesamttragwerk erfolgt, kann eine auf die Elastizitätstheorie gegründete Berechnung der Spanngrößen, und Bemessung nach zulässigen Spannungen, die Tragsicherheit statisch unbestimmter Tragwerke oft nur sehr unscharf erfassen. Aus diesem Grunde kann durch die derzeit übliche Tragwerksberechnung nach "zulässigen Spannungen", bei der - außer bei Problemen der elastischen Stabilität - der Sicherheitsgrad der einzelnen Bauteile durch Vergleich der maximalen Nennspannungen infolge der Lastannahme mit der Fließgrenze ermittelt wird, die Sicherheit (präziser: der "Unsicherheitsspielraum") gegen Erschöpfung der Tragfähigkeit des Gesamttragwerkes im allgemeinen nicht erfaßt werden, wenn nicht das Versagen durch allgemeine oder örtliche elastische Instabilität oder durch Materialermüdung infolge einer sehr großen Anzahl von Spannungsänderungen im elastischen Bereich eintritt. Die der Grenztragfähigkeitsberechnung zugrunde liegende strenge Auffassung definiert die Sicherheit nicht mittelbar in Bezug auf die Spanngrößen, die infolge der Lastgrößen auftreten, sondern unmittelbar in Bezug auf die Lastgrößen selbst. - Bei der einfachen proportionalen Belastung werden alle Lasten des Lastsystems mit einem von Null stetig und monoton wachsendenFaktor multipliziert angesehen, so daß die gegebenen gegenseitigen Größenverhältnisse der einzelnen Lasten stets dieselben bleiben. Die Belastungsintensität kann also durch einen einzigen Parameter, den Lastfaktor $\mu$, beschrieben werden. Der Bereich der eingeschränkten plastischen Verformung eines elastisch-plastischen Tragwerkes, in dem die Neuverteilung der Spanngrößen bei Formänderungen erfolgt, die an allen Stellen von der Größenordnung elastischer Formänderungen sind,wird mit Erreichen eines bestimmten kritischen Wertes der Belastung verlassen. Bei diesem kritischen Wert nehmen die plastischen Gebiete eine solche Ausdehnung und Anordnung zueinander an, daß im Falle ideal-plastischen Materials uneingeschränktes plastisches Fließen unter konstanter Belastungsintensität eintritt. Das Tragwerk wird in ein geometrisch veränderliches System überführt. Der kritische Lastwert wird als Grenzlastintensität bezeichnet. |