Arbeitsmethoden und Anwendungen der Gleichspannungspolarographie
Arbeitsmethoden und Anwendungen der Gleichspannungspolarographie
Teil I-II: Im Mittelpunkt der Polarographie stehen nach wie vor die Gleichspannungsmethoden, sowohl was die Vielfältigkeit ihrer Anwendungsmöglichkeiten als auch die Häufigkeit ihrer Verwendung in Praxis und Forschung angeht. Innerhalb der an sich noch jungen, erst knapp 40 Jahre alten elektrochemis...
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Personal Name(s): | Nürnberg, H. W. |
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Stackelberg, M. von | |
Contributing Institute: |
Publikationen vor 2000; PRE-2000; Retrocat |
Imprint: |
Jülich
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag
1963
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Physical Description: |
p. 181-229 ; p. 350-87 |
Document Type: |
Report Book |
Research Program: |
ohne Topic |
Series Title: |
Berichte der Kernforschungsanlage Jülich
141 |
Link: |
OpenAccess OpenAccess |
Publikationsportal JuSER |
Teil I-II: Im Mittelpunkt der Polarographie stehen nach wie vor die Gleichspannungsmethoden, sowohl was die Vielfältigkeit ihrer Anwendungsmöglichkeiten als auch die Häufigkeit ihrer Verwendung in Praxis und Forschung angeht. Innerhalb der an sich noch jungen, erst knapp 40 Jahre alten elektrochemischen Methodik, die von den grundlegenden Arbeiten von J. HEYROVSKY$^{1}$ und seinen Schülern ihren Ausgang nahm, zählen die Gleichspannungsverfahren zum bereits klassischen Bestand, der immer mehr vervollkommnet und ausgebaut und in neuerer Zeit durch eine Anzahl moderner Varianten bereichert wurde. Man kennt heute auch zur Erreichung besonderer Zwecke nach anderen Prinzipien arbeitende polarographische Verfahren (z.B. verschiedene Arbeitsweisen* mit Wechselspannung$^{2}$, „Square-wave"$^{3}$ - und „R.F.-Polarographie"$^{4}$), über die in diesem Aufsatz nicht berichtet wird, jedoch ist deren Anwendungsbereich relativ beschränkt, und sie werden daher die Gleichspannungsmethoden nicht verdrängen, wohl aber in geeigneten Fällen ergänzen. Es soll im folgenden ein zusammenfassender Überblick über Stand, Fortschritte, Möglichkeiten und methodische Entwicklungen des mit Gleichspannung arbeitenden Zweiges der Polarographie in theoretischer und praktischer Hinsicht gegeben werden. Bei der grossen Fülle des Materials - die Zahl der polarographischen Publikationen hat 12,000 weit überschritten - kann das Ziel nur die Ausarbeitung eines Schlüssels für die intensivere Beschäftigung mit der Originalliteratur des jeweils interessierenden Teilgebietes sein. Aus dem gleichen Grunde musste die Auswahl der zitierten Arbeiten subjektive Züge tragen und stellt nicht unbedingt ein Werturteil dar**. Die Bedeutung der Polarographie liegt nicht nur in ihrer für den Analytiker so wichtigen Eigenschaft, ein hochempfindliches qualitatives und quantitatives Analysenverfahren darzustellen. Sie dient vielmehr auch in zunehmendem Masse der Aufklärung prinzipieller elektrochemischer Probleme sowie der Ermittlung allgemeiner physikalisch-chemischer Grössen und dem Studium fundamentaler chemischer Zusammenhänge und Stoffeigenschaften. Das Arbeitsprinzip vieler Gleichspannungsverfahren ist potentiostatischer Natur und besteht meist in der quasistationären Vorgabe der Spannung und der Registrierung der resultierenden Stromstärken. Dabei sollen zur Polarographie alle diese Technik verwendenden Aufnahmeverfahren von Strom-Spannungs-Kurven gezählt werden, die mit einer kleinen polarisierbaren Elektrode und einer vergleichsweisegrossen unpolarisierbaren Gegenelektrode arbeiten und sich mit der Untersuchung kleiner Konzentrationen (10$^{-2}$ M bis 10$^{-9}$ M) beschäftigen. Hinzu kommen einige mit nichtstationärer Potentialanlegung arbeitende Methoden, von denen die Gleichspannung benutzenden hier mit erörtert werden. Die galvanostatische Methode (Chronopotentiometrie), die mit vorgegebener Stromstärke arbeitet, wird hier nicht behandelt, auch dann nicht, wenn dabei eine Quecksilbertropfelektrode benutzt wird$^{5}$. Ebenfalls galvanostatischer Natur ist die sogenannte „current-scanning" -Polarographiesa. Teil III: Die in den folgenden Kapiteln angestellten Erörterungen und diskutierten Gleichungen beziehen sich grundsätzlich auf die Quecksilbertropfelektrode, wenn nicht anders vermerkt. Wegen der analogen Ansätze für andere Elektroden (Strahlelektrode, Elektroden mit konstanter Oberfläche in ruhender oder gerührter Lösung), muss im allgemeinen auf die Originalliteratur verwiesen werden. Eine Umformung der für die Tropfelektrode abgeleiteten Beziehungen in die für andere Elektroden gültigen ist möglich, indem man die Unterschiede im Transportmechanismus berücksichtigt. |