Grundlagen und Methoden der Umgebungsüberwachung : Umweltradioaktivität der Kernforschungsanlage Jülich : Jahresbericht 1960
Grundlagen und Methoden der Umgebungsüberwachung : Umweltradioaktivität der Kernforschungsanlage Jülich : Jahresbericht 1960
Aufgabe der Umgebungsüberwachung im Rahmen eines Kernforschungszentrums ist die Kontrolle der radioaktiven Emissionen der Reaktoren und Institute. Insbesondere ist die Einhaltung der in der Strahlenschutzverordnung festgelegten höchstzulässigen Bestrahlungsdosen und der maximal zulässigen Konzentrat...
Saved in:
Personal Name(s): | Vogt, K. J. |
---|---|
Jensen, H. W. / Maas, A. / Tzschaschel, R. | |
Contributing Institute: |
Publikationen vor 2000; PRE-2000; Retrocat |
Imprint: |
Jülich
Kernforschungsanlage Jülich Zentralbibliothek, Verlag
1961
|
Physical Description: |
IV, 156 p. |
Document Type: |
Report Book |
Research Program: |
Addenda |
Series Title: |
Berichte der Kernforschungsanlage Jülich
21 |
Link: |
OpenAccess OpenAccess |
Publikationsportal JuSER |
Aufgabe der Umgebungsüberwachung im Rahmen eines Kernforschungszentrums ist die Kontrolle der radioaktiven Emissionen der Reaktoren und Institute. Insbesondere ist die Einhaltung der in der Strahlenschutzverordnung festgelegten höchstzulässigen Bestrahlungsdosen und der maximal zulässigen Konzentrationen in Luft und Wasser in der Umgebung der kerntechnischen Anlagezu gewährleisten. Darüberhinaus ist durch Überwachung der Nahrungsmittel sicherzustellen, daß keine gefährliche Kontamination von Milch, Feldfrüchten, Fischen usw. vorliegt und die auf dem Wege des Stoffwechsels von der Bevölkerung inkorporierten Aktivitäten in jedem Falle unterhalb der international als unschädlich anerkannten Werte bleiben. Um vor der Fertigstellung der Reaktoren und Institute den sogenannten radioaktiven Nullpegel zu ermitteln, der die natürliche Radioaktivität und die aus Atombombenversuchen stammende künstliche Aktivität des radioaktiven Fallout umfaßt, sind von der Abteilung Strahlenschutz der KernforschungsanlageJülich (vormals Gesellschaft zur Förderung der kernphysikalischen Forschung) seit 1958 Radioaktivitätsmessungen im Jülicher Raumdurchgeführt worden. Diese Messungen sollten einerseits eine radioaktive Bestandsaufnahme in der Umgebung der Kernforschungsanlage liefern, bevor radioaktive Emissionen den ursprünglichen Kontaminationspegel verändern können und andererseits der Beweissicherung dienen. Dabei war es notwendig, die Messungen über einen längeren Zeitraum fortzusetzen,um einen zuverlässigen Überblick über die absolute Größe, Herkunft und Qualität der Strahlung zu gewinnen und Gesetzmäßigkeiten in den charakteristi sehen jahres.zei tl ich, meteorologisch oder durch Fallout bedingten Schwankungen bzw. langfristigen Veränderungen des radioaktiven Nullpegels zu erfassen. Unsere Nullpegelmessungen begannen im März 1958. Das Meßprogramm war seinerzeit in Übereinstimmung mit den Vorstellungen der Aufsichtsbehörden entwickelt worden und enthielt neben Aktivitätsbestimmungen von Wasser- und NiederschlagsRroben zunächst nur Relativmessungen der Strahlung in Luft und Boden. Seither wurde das Meßprogramm mehrfach. verfeinert und methodisch erweitert und die Zahl der Meßstellen erhöht. Nach zweijährigen Erfahrungen wurde die Nullpegelmessung als beendet angesehen und ab Mai 1960 die Umstellung auf ein Meßprogramm begonnen, das auf der Sitzung des interministeriellen Ausschusses am 8.q.1960 von den Aufsichtsbehörden als zur Umgebungsüberwachung im Betriebsfall der Kernforschungsanlage geeignet gebilligt wurde. Aus Gründen der Vergleichbarkeit war bereits die Nullpegelmessung den späteren Erfordernissen der Überwachung im Betriebsfall methodisch weitgehend angepaßt worden. Auch die Meßstellen waren im allgemeinen so gewählt, daß sie in das endgültige Meßprogramm übernommen werden konnten. Die Meßergebnisse werden zur Dokumentation in monatlichen Berichten veröffentlicht. Darin werden Resultate der diskontinuierlichen Messungen in Tabellenform angegeben, die kontinuierlich gemessenen Größen einschließlich der meteorologischen Beobachtungen werden synoptisch in ihrem zeitlichen Verlauf graphisch dargestellt. Die Beschreibung der Meßverfahren, die Darstellung methodischer Untersuchungen, eingehende Fehlerabschätzungen und die Diskussion der Meßergebnisse erfolgt in den Jahresberichten (vgl.(l)). |