Chemisches Verhalten von Iod-129 bei der Abfallkonditionierung
Chemisches Verhalten von Iod-129 bei der Abfallkonditionierung
Beim Betrieb von Kernkraftwerken werden unter anderem verschiedene Iodisotope im Brennstoff gebildet. Neben dem kurzlebigen lod-131 ist dabei vor allem Iod-129 mit einer Halbwertzeit von 1,57 $\cdot$ 10$^{7}$ Jahren von radiologischer Bedeutung. Bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennstäbe kan...
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Personal Name(s): | Schon, T. (Corresponding author) |
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Contributing Institute: |
Publikationen vor 2000; PRE-2000; Retrocat |
Imprint: |
Jülich
Forschungszentrum Jülich GmbH Zentralbibliothek, Verlag
1993
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Physical Description: |
85 p. |
Document Type: |
Report |
Research Program: |
Addenda |
Series Title: |
Berichte des Forschungszentrums Jülich
2834 |
Link: |
OpenAccess |
Publikationsportal JuSER |
Beim Betrieb von Kernkraftwerken werden unter anderem verschiedene Iodisotope im Brennstoff gebildet. Neben dem kurzlebigen lod-131 ist dabei vor allem Iod-129 mit einer Halbwertzeit von 1,57 $\cdot$ 10$^{7}$ Jahren von radiologischer Bedeutung. Bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennstäbe kann das lod-129 in elementarer Form fast vollständig in das Auflöserabgas überführt werden. Zur Entfernung des Iods aus dem Abgas hat sich das Iodadsorptionsmaterial AC 6120 als besonders wirksam erwiesen. AC 6120 besteht aus hochgeglühter amorpher Kieselsäure, die mit Silbernitrat imprägniert ist. In einer Gas-Feststoffreaktion wird das elementare Iod zu festem Silberiodid und -iodat umgesetzt. Die Stöchiometrie dieser Reaktion ist abhängig von der Beladungstemperatur und zwar hegt das Verhältnis der Reaktionsprodukte Agl/AgIO$_{3}$ von 30-80°C bei fünf, darüber hinaus bis 150°C bei drei. Für die Beurteilung der Endlagerfähigkeit von iodbeladenem AC 6120 in einem Salzstock sind dabei neben dem Verhältnis der Reaktionsprodukte vor allem die sich bei dem nicht völlig auszuschließenden Störfall "Wassereinbruch in das salinare Endlager" ergebenden Löslichkeiten und Komplexbildungsreaktionen mit chloridhaltigen Laugen von Bedeutung. Für die Bestimmung von Iod, Iodid- und Iodationen in hochchloridhaltigen Lösungen wurde neben der konventionellen naßchemischen Analytik und der radiochemischen Indizierung vor allem die Ionenchromatographie, als für die einzelnen Iodspezies selektive und simultane Analysemethode eingesetzt. Damit gelang es Iod, Iodid- und Iodationen in Gegenwart von bis zu 10 g/s NaCl bis in den unteren ppb-Bereich zu detektieren. Die Bestimmung der Stöchiometrie der Beladungsreaktion von AV 6120 mit Iod erfolgte durch konventionelle naßchemische Analytik. Die Löslichkeit von Agl in ges. NaCl-Lösung und in Q-Lauge in Abhängigkeit von der Temperatur wurde durch radiochemische Induzierung mit Ag-110m als Tracer gemessen. Danach liegt die höchste Löslichkeit mit über 1$\cdot$10$^{-3}$ Mol/l Agl in Q-Lauge bei 80°C vor. Allgemein wird sowohl in ges. NaCl-Lösung als auch in Q-Lauge eine Steigerung der Löslichkeit gegenüber Wasser um einen Faktor bis zu 10$^{5}$ beobachtet. [...] |