Der meteorologische Turm der Kernforschungsanlage Jülich
Der meteorologische Turm der Kernforschungsanlage Jülich
Der Transport von Luftbeimengungen in der Atmosphäre als Bindeglied zwischen Emission und Immission wird von meteorologischen Parametern wie z. B. Windrichtung, Windgeschwindigkeit und Stabilität der Luftschichtung im Ausbreitungsraum gesteuert. Um aus gemessenen Emissionsquellstärken mit Hilfe von...
Saved in:
Personal Name(s): | Polster, G. |
---|---|
Geiß, H. / Heinemann, K. | |
Contributing Institute: |
Publikationen vor 2000; PRE-2000; Retrocat |
Imprint: |
Jülich
Kernforschungsanlage Jülich, Verlag
1986
|
Physical Description: |
31 p. |
Document Type: |
Report Book |
Research Program: |
ohne Topic |
Series Title: |
Berichte der Kernforschungsanlage Jülich
2095 |
Link: |
OpenAccess OpenAccess |
Publikationsportal JuSER |
Der Transport von Luftbeimengungen in der Atmosphäre als Bindeglied zwischen Emission und Immission wird von meteorologischen Parametern wie z. B. Windrichtung, Windgeschwindigkeit und Stabilität der Luftschichtung im Ausbreitungsraum gesteuert. Um aus gemessenen Emissionsquellstärken mit Hilfe von Modellrechnungen die Immissionskonzentrationen in der Umgebung der Emittenten bestimmen zu können, müssen die meteorologischen Bestimmungsgrößen möglichst genau bekannt sein. Dafür wurde der meteorologische Turm der Kernforschungsanlage Jülich mit seiner meteorologischen Meßanlage in den Jahren 1963 und 1964 aufgebaut. Er wurde nach internationalen Vorbildern, z. B. Brookhaven, USA (1) und Risö in Dänemark (2) konstruiert. Die Messungen am meteorologischen Turm stellen die Daten für Ausbreitungsrechnungen bereit, die für die Beurteilung, Koordinierung und Begrenzung der während des Reaktor- und Laborbetriebes unvermeidbaren Emissionen notwendig sind, sowie die aktuellen meteorologischen Werte, um bei eventuell auftretenden, stärkeren Emissionen Ausbreitungsrechnungen und Immissionsanalysen durchführen zu können. Außerdem liefert der Turm die meteorologischen Daten, die für die Durchführung der Ausbreitungsexperimente im Rahmen des Forschungsvorhabens "Ausbreitung von Schadstoffen in der Atmosphäre und Umweltbelastung" gebraucht werden. Gleichzeitig ist er Emissionsort mit variabler Emissionshöhe für die Ausbreitungsexperimente. Die Ausbreitungsexperimente, die 1969 begonnen wurden, waren nötig, weil bis zu diesem Zeitpunkt nur Ausbreitungsparameter aus englischen und amerikanischen Diffusionsexperimenten zur Verfügung standen, die über sehr glatter Bodenoberfläche durchgeführt worden waren und daher nicht auf mitteleuropäische Verhältnisse mit hohem Bewuchs und Bebauung angewandt werden sollten. Mit den in Jülich und in Karlsruhe durchgeführten Diffusionsexperimenten konnten entscheidende Grundlagen für realistischere Ausbreitungsrechnungen gewonnen werden. Das zeigt sich z. B. daran, daß die Ergebnisse dieser Ausbreitungsexperimente, nähmlich Ausbreitungsparametersätze für Emissionshöhen von 50 m und 100 m, in die Neufassung der" TA-Luft" (3), die "Berechnungsgrundlage für die Strahlenexposition bei radioaktiven Ableitungen mit der Abluft oder in Oberflächengewässer" (4) und in die "Störfallberechnungsgrundlagen für die Leitlinien des BMI zur Beurteilung der Auslegung von Kernkraftwerken mit DWR" (5) aufgenommen wurden. |